Die ursprünglich japanische Gedichtform Haiku besteht aus drei Versen. Diese müssen sich nicht reimen, sondern nur eine bestimmte Silbenanzahl haben. Vers eins und drei müssen fünf und Vers zwei sieben Silben beinhalten. Auch der Rhythmus ist egal. Traditionell wird in einem Haiku ein Bezug zur Natur hergestellt.
Da ein Haiku nun sehr kurz ist, halte ich es für ungeeignet, um eine persönliche Weltsicht oder bestimmte Sachverhalte darzustellen. Dazu bietet es einfach nicht den Raum. Komplizierte Situationen verlangen auch komplizierte Texte und ein Haiku besticht oftmals durch seine Einfachheit und Leichte in der Form. Ich verwende Haikus gerne, um Gefühle und einzelne Situationen darzustellen. Anstelle eines TItels nummeriere ich sie durch. Schon ein Titel würde den Aufbau des Haikus zu komplex machen. Mithilfe eines Haikus kann man seine Empfindungen auf simple und geordnete Art und Weise ausdrücken, kurze Momente oder Sehnsüchte festhalten, oder aber auch kleine Botschaften schicken. Wichtig ist dabei, die Gedichte zwar konkret und präzise zu formulieren, die Aussae jedoch nicht direkt zu tätigen, sondern in Symbolen und Formulierungen zu verbergen. Wenn ein Gedicht so wenige Wörter beinhaltet, ist jedes einzelne Wort umso wichtiger.
Gerry Huster
Hier geht es zu einem Haiku von mir.