Gegen die Schuld
Schwester schau ich will dir schenken
Was mich nicht gehalten hat
Mögest du dich drin versenken
Wo ich aß und wurd nicht satt
Ziehe drum in deine Kämpfe
Nur gestärkt und ausgeruht
Mein Geschenk dien dir zur Sänfte
Ich war hart drum sei du klug
Hast du Kämpfe schon gewonnen
War voll Schmerz doch dein Gesicht
Im Sieg bleibt wenn auch verschwommen
Viel von Glück das Leiden spricht
(Schwester lass dich den verlassen
Der den Krieg verloren hat
Selber muss er sich schon hassen
Wo er aß und wurd nicht satt)
Gerry Huster
Ich schwinge mit… und hoffe, der Krieger kann den Hass auf sich selbst überwinden! LG, Merle
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Sorg dich lieber, um die Schwester, die doch kämpfen muss und nicht um den, der sich in der süß-bitteren Sicherheit der Niederlage windet. Aber hoffe für den Krieger, das ist recht.
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ein unglaublich hartes gedicht.
auch wenn es vom verschenken spricht,
so ist darin doch so viel bitterkeit auch,
dass es fast weh tut, es zu lesen.
…
kleine anmerkung:
in der zweiten strophe fehlt ein „t“ beim dien
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Ja, es redet ja auch vom „Ich war hart” und zugleich folgt eine sofortige Absage an die Härte. Und verschenkt wird ja auch etwas, das einen selber enttäuscht hat, in der Hoffnung, dass es anderen hilft.
Darum fehlt auch kein t in Der zweiten Strophe. Es ist eine Hoffnung, es diene (verkürzt: dien‘) zur Sänfte, ob es das wirklich tut, ob es dient, ist eine andere Sache. Aber vielen Dank für das aufmerksame Lesen 🙂
Liebe Grüße
G.H.
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Liebende Schwester zürnender Bruder
Schwöre ab dem alten Rachegott
Der Beschudigung und Selbstbestrafung
Gegen die Anschuldigung der Schuld
Ist ein sanftmütiges Kraut gewachsen
Ihr Ihnen vergeben der Stengel
Dir verzeihen die Blüte
Und immer nur wahr ist Verantwortung
Dir in Dein Herz geschrieben
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Es ist ja doch kein Rachegott
Denn nicht der Schmerz von anderen ist, der dazu drängt
Die Rache ist nach außen hingezogen
Die Schuld jedoch im Innern tief verwoben
Der Hass des Mnschen ist wider seiner Natur
Und umso mehr Mittel hat sie dagegen bereitgestellt
Und niemand hasst gerne
So wenig auch die Schuldigen
Und doch
Wenn die Schuld nach innen richtet,
wer soll einem dann verzeihen?
Wenn man als Mensch seine Grundverantwortung verliert?
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